Kaffeekränzchen in den Siebzigern

geschichte

1973 in einem Wohnzimmer in Ostberlin: Eine Gruppe von Freunden sitzt vor dem Fernseher und sieht den Film „Nicht der Homosexuelle ist pervers, sondern die Gesellschaft in der er lebt” von Rosa von Praunheim. Ein Startsignal! Die schwulen Männer sind begeistert von der deutlichen Sprache des Films, vom Mut, so offen und provokant Stellung zu beziehen. Das wollen sie auch. Die Idee für eine gemeinsame Aktion von Schwulen war geboren. Später trafen sich die Männer unter dem Namen HIB (Homosexuelle Interessengemeinschaft Berlin), Frauen, Transsexuelle und Transvestiten kamen dazu, gemeinsam organisierten sie Veranstaltungen, Gespräche und Partys. Es wurden die Kellerräume bei Charlotte von Mahlsdorf ausgebaut.

In den 80er Jahren entstand die Tradition der Sonntags-Treffen in diversen öffentlichen Räumen unter dem Tarnnamen „Sonntags-Club”, denn nur an Sonntagen und unter Verleugnung von Anliegen und Identität war es möglich, einen Raum zu bekommen.

Seit 1990 ist der Sonntags-Club e.V. eingetragener Verein mit erstmals eigenen Räumlichkeiten. Zunächst war der Verein unter anderem in der Rhinower Straße im Prenzlauer Berg zu finden. Doch aufgrund eines regen Zuwachses an Gruppen und Veranstaltungen stieß man bald an die räumlichen Grenzen.

So wurde nach neuen Räumen Ausschau gehalten, die Anfang 1999 auch gefunden wurden. Eine ehemalige Bibliothek wurde mit viel ehrenamtlichem Engagement renoviert, umgebaut und für unsere Zwecke hergerichtet. Und hier befinden wir uns immer noch. In der Greifenhagener Straße 28 im Prenzlauer Berg.

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