Das GrauZone Archiv wie auch das Spinnboden Lesbenarchiv sind aus den alternativen
Lesbenbewegungen entstanden, beide in Berlin: das GrauZone Archiv in Ostberlin, das Spinnboden
Lesbenarchiv in Westberlin.
Der Weg zu ihrer Gründung, Entwicklung und ihrem Bestand ist von
den Kämpfen von Lesben um Sichtbarkeit in beiden deutschen Staaten geprägt. An erster Stelle
stand der Kampf um Gleichberechtigung in Lebensführung und Selbstverwirklichung, an nächster
Stelle der Kampf um Wahrgenommen-Werden von Lesben als wesentlicher Teil der deutschen
Gesellschaft und Kultur. Viele Aktivist*innen haben sich hierfür in beiden Ländern entsprechend
der unterschiedlichen Lebensbedingungen engagiert und waren mit verschiedenen Risiken und
Reaktionen der Gesellschaft konfrontiert. Dementsprechend haben sich unterschiedliche Formen
von Aktionen, persönlichem Einsatz und Organisationsstrukturen herausgebildet. Und welche
Gemeinsamkeiten lassen sich in den Formen der Bewegung und des Kampfes ausmachen?
Dann war und ist es der kontinuierlichen Arbeit von Lesben zu verdanken, dass diese Bestände, die
die Arbeit der Aktivist*innen dokumentieren heute vorhanden und zugänglich sind. Auch hierfür
war viel Einsatz, oft als ehrenamtliche Arbeit, nötig. Nicht zu vergessen, die Klarheit und
Bewusstheit über die Bedeutung, die lesbisches Leben und lesbische Geschichte für die
Gesellschaft damals und heute für uns haben. Diese Klarheit musste oft gegen große Widerstände
und persönliche Anfeindungen durchgetragen werden. Mit unserer Veranstaltung wollten wir diese
Arbeit und diese Leistung der Aktivist*innen in ihrer Bedeutsamkeit würdigen und sichtbar werden
lassen. Es soll eine Gegenüberstellung zwischen Ost und West möglich werden, die in erster Linie
durch das Zeugnis und Gespräch mit Zeitzeug*innen getragen wird.
Offen für alle